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SPUREN DER TEILUNG |
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Als jemand, dessen Familie von der Teilung Deutschlands betroffen war, haben mich die Spuren der Teilung, auch wenn diese seit ca. 25 Jahren nicht mehr existiert, sehr berührt.
Ich habe vollstes Verständnis dafür, dass die Berliner nach der Öffnung der Grenze die Beton gewordene Grenze so schnell wie möglich zerstören wollten. Nun, einige Reste sind verblieben, und das ist gut so. Zu wissen, dass es diese Mauer gab, ist nicht das selbe wie Reste dieser Mauer mit eigenen Augen zu sehen. Und es ist gut, dass diese Reste z.B. genutzt werden, um Statements zur Teilung anzubringen wie an der East Side Gallery in Friedrichshain (hier in künstlerischer Form). Auf der Westseite der Mauer waren im Sommer 2013 Bilder angebracht, die vergleichbare Grenzbefestigungen in anderen Teilen der Welt gezeigt haben.
Die Zeit bringt es mit sich, dass diese Hinterlassenschaften auch für den Tourismus und/bzw. kommerziell genutzt werden. So ist der ehemalige weltbekannte Checkpoint Charlie zu einer Touristenattraktion verkommen. Das abgerissene Grenzhäuschen wurde durch eine Kopie ersetzt; Passanten können sich für ein kleines Entgelt davor zusammen mit als amerikanische Soldaten verkleideten Schauspielern fotografieren lassen.
Warum die Mauersegmente am Potsdamer Platz mit unzähligen Kaugummis beklebt wurden und werden, ist nicht ganz klar. Es scheint wohl eine anonyme Abart der „ich war hier”-Graffitis zu sein.