(5. Dez. 2019, überarbeitet 14.10.2023)
Murals: große bis riesige Wandgemälde, die ganze Häuserfassaden einnehmen und meist über mehrere Stockwerke gehen. Die Kunstrichtung des Muralismo hat ihren Ursprung im Mexiko der 1920er Jahre. Bedeutende mexikanische Vertreter der damaligen Zeit sind Diego Rivera, José Clemente Orozco und David Alfaro Siqueiros. Von México aus verbreitete sich der Muralismo in andere lateinamerikanische Länder und die USA.
Heute sind Wandgemälde (ursprünglich spanisch als Murales, heutzutage meist englisch als Murals bezeichnet) in der ganzen Welt verbreitet; es gibt Tausende davon (in München nicht ganz so viele), und jedes Jahr kommen Hunderte weitere hinzu.
Schon allein aufgrund ihrer Größe können Murals nicht in einem Tag fertig gestellt werden. Auch sind die Arbeiten ohne Hebebühne o.Ä. nicht ausführbar. Murals können daher keine illegalen Street Art-Werke sein.
Die Kosten für ein Mural liegen schnell im fünfstelligen Euro-Bereich. Ohne Sponsoren können Murals daher nicht verwirklicht werden. So fördert die Stadt München seit 2014 Graffiti und Street Art mit jährlich 180 000 Euro. Zusätzlich erhält der Kunstverein Positive Propaganda e.V. seit 2016 von der Stadt jährlich 100 000 Euro. Dazu kommen Sponsoren aus der Wirtschaft.
Alle Fotos: © Thomas Dürst 2019
Urheber: Münchner und Münchnerinnen; das Werk entstand im Rahmen eines Workshops des mexikanischen Künstlers Sergio Checo Valdez während des Festivals „Arte Popular Mexicano en Munich“; August 2015 Ort: München Westend, Ligsalzstr. 8 Zum Werk: Ein sogenanntes „kommunales partizipatives Wandbild“ (Mural Communitario Participativo). Diese Werke, von denen es im México bereits eine ganze Reihe gibt, entstehen als Gemeinschaftsarbeit von Bewohnern der jeweiligen Gemeinden. Die Idee dazu geht auf Sergio Checo Valdez zurück. (siehe auch El mural que dio vuelta al mundo) |
Urheber: KRIPOE (Mitglied der CBS Crew, Berlin), 2012 Titel: Hände hoch für Waffenkontrolle! Ort: München, Dachauer Straße 114 (einsehbar von der Schwere-Reiter-Straße aus) Zum Werk: Das Werk ist auf Anregung und mit Unterstützung von Positive Propaganda e.V. entstanden. Die gelben Fäuste gelten als Symbol für Rebellion und Anarchie. KRIPOE´s gelbe Fäuste (die manchmal auch weiß sind), gibt es in München auch an anderen Orten (z.B. im Bahnbereich zwischen Hackerbrücke und Hauptbahnhof oder an der Landshuter Allee) und in anderen Städten (Berlin, Istanbul, ...). |
Urheber: WON ABC (Markus Müller), 2019 Ort: Umspannwerk der Stadtwerke München, Obergiesing, Zehentbauernstraße 8/Ecke Tegernseer Landstraße Zum Werk: Das wohl größte Mural Münchens, mit Motiven der Räterepublik von 1918, angefertigt anlässlich des 100sten Geburtstags des Freistaats Bayern. Dargestellt sind die Anführer der Räterepublik Kurt Eisner, Sarah Sonja Rabinowitz/Lerch, Erich Mühsam, Gustav Landauer und Ernst Toller. Auf der Nordseite des Gebäudes malte WON ABC ein weiteres Mural, das seinem Lehrer an der Münchner Akademie der Bildenden Künste Robin Page („Bluebeard“) gewidmet ist. Website von WON ABC won_abc |
Urheber: Ericailcane (Italien), September 2015 Titel: Gentrifikation Ort: München, Tulbeckstraße 43 Zum Werk: Initiator ist der Verein Positive Propaganda e.V. Das Werk ist in einer Tafel, angebracht neben dem Mural, näher beschrieben. Auszug: „Ähnlich wie mancher Mensch lebt der Specht am liebsten alleine in einer großzügigen Höhle, die er nicht mit anderen teilen möchte. In diesem Fall jedoch hat der Specht nicht mit dem Widerstand der Anwohner, den dort beheimateten Ameisen und Glühwürmchen, gerechnet, die sich gemeinsam gegen den Angreifer und seinen Hunger nach Nahrung und „Wohnraum“ wappnen. Website von Ericailcane potentedifuoco siehe auch Website des Vereins Positive Propaganda e.V. |
Urheber: Buntlack Team, Sommer 2018 ohne Titel Ort: Feuerwache 2, München-Sendling; an der Boschetsrieder Straße, Nähe Ratzingerplatz Zum Werk: Im Auftrag der Feuerwehr München; 250 Quadratmeter; 22m breit und 15m hoch buntlackteam |
Urheber: NoName, vermutlich 2018 Titel:The Criminals Ort: München-Sendling, Busbahnhof Aidenbachstraße Zum Werk: spricht für sich selbst Website von NoName better_noname |
Urheber: Agostino Iacurci (geb. in Italien, lebt in Berlin), September 2017 Titel: Ficus indica Ort: München, Ecke Landsbergerstraße 20 / Max-Friedländer-Bogen Zum Werk: Opuntia ficus indica ist eine typische Pflanze der italienischen Region Apulien, in der Agostino geboren wurde (die Heimat dieses Kaktus ist allerdings Amerika, vermutlich México). Charakteristisch für seine Murals (weltweit mehr als 40) sind vereinfachte Formen. Website von Agostino Iacurci agostinoiacurci |
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Urheber: ESCIF (Spanien), 2016 Titel: Durch die Blume gesagt Initiator: Stadt München (Bürgermeister Josef Schmid) / Positive Propaganda e.V. Ort: München, Paul-Heyse-Straße 20 Zum Werk: Das Bild bezieht sich auf die zahlreichen Flüchtlinge und den Zusammenhang ihrer Flucht mit Rüstungsexporten deutscher Firmen, von denen einige in München ansässig sind. Escif bemerkte (so sagt man) bei seinem Besuch in München viele Blumen, so dass er seine Kritik an den Rüstungsexporten sozusagen „durch die Blume“ anbrachte. Quelle: Website des Vereins Positive Propaganda e.V. Website von ESCIF escif |
Urheber: Liqen (geb. in Spanien, lebt in México), 2018 Titel: ExHuman, oder The Cabinet of Curiosities Ort: München, Dachauer Straße 100 Zum Werk: Es soll die Herausforderungen einer modernen Gesellschaft widerspiegeln und Betrachter auf Kuriositäten und Mythen des realen Lebens hinweisen. liqen |
Urheber: BLU (Italien), 2015 Ort: München, Ecke Karl-/Luisenstraße Zum Werk: Diese Arbeit zeigt ein kleinen Menschen, der bereits in jungem Alter mit ausgestreckter Hand vor dem heiligen Tempel steht, um das „große Geld“ abzugreifen. (Quelle: Positive Propaganda e.V.). Website von Blu bluwalls |
... gibt es z.B. in folgenden Straßen:
Bäckerstraße
Kaflerstraße
Dachauer Straße (mehrere, zwischen Schwere-Reiter- und Sandstraße)
Corneliusstraße
Landshuter Allee
Bergmannstraße
Westendstraße
Bayerstraße
Heckenstallerstraße
Hofmannstraße
...
Style Writing — eine kleine Stilkunde
Style Writing-Stile (weitere Beispiele)
Character: Amphibien und Reptilien
Graffiti Donnersberger Bruecke (München)
Murals in München